Momentan fällt mir auf, dass viele Menschen warten.
Sie warten auf das Ende der Pandemie,
sie warten auf das OK vom Chef für den Sommerurlaub,
sie warten darauf, dass ihnen jemand hilft,
dass der Seelenpartner vor der Tür steht und
dass sich ihr Leben endlich zum Positiven ändert.
Warten ist passiv.
Wir sind abhängig davon, dass etwas ‚passiert‘ ,
damit sich unsere Situation ändert bzw. verbessert.
Sind wir passiv, werden andere aktiv und treffen Entscheidungen,
von denen auch wir betroffen sind und die uns nicht gefallen könnten.
Wenn wir jeden Tag dasselbe denken, sagen und tun, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir andere Ergebnisse erzielen.
Wie können wir dies ändern?
1. Wir machen es uns bewusst.
2. Wir fragen uns, auf was wir warten und was sich
durch das erhoffte Ereignis ändern soll.
3. Wir werden aktiv, indem wir die Verantwortung dafür selbst übernehmen.
4. Wir ändern unser Denken.
5. Wir ändern unsere Gefühle.
6. Wir ändern, wie wir sprechen.
7. Wir ändern unser Handeln.
Hierzu kommt ein Beispiel aus der therapeutischen Praxis:
Melanie leidet darunter, dass sie als nicht geimpfter Mensch seit Monaten ausgegrenzt wird und nur noch wenige Möglichkeiten hat,
ihre Freizeit zu gestalten,
wie sie es bislang kennt und sehnt sich nach Freiheit.
Sie spielte für ihr Leben gerne Golf, ging mit ihren Freundinnen gerne im Anschluss Essen und am Wochenende genoss sie
die ausgelassene Stimmung beim Tanzen in der Tanzschule.
Nichts von all dem darf sie seit vielen Monaten und in ihr hat sich ein wirklich schlimmer Zustand entwickelt, der sie denken lässt:
‚Ich bin ausgeschlossen, werde diskriminiert und
mir wird alles genommen!‘
Ich frage sie: ‚Stimmt das wirklich?‘
Sie erwidert, dass es sich für sie so anfühlen würde
und natürlich ist dieses Gefühl echt.
Die o.g. Gedanken lösen in ihr aus, dass sie sich allein und minderwertig fühlt und nichts mehr darf.
Nun frage ich sie, woran sie das erinnert.
Sie überlegt und berichtet mir von den drakonischen Strafen ihres Vaters, wenn sie nicht brav war und tat, was er sagte.
Sie musste dann in ihrem Zimmer bleiben,
wurde von ihm mit Missachtung bestraft
und durfte nicht ihre Freunde treffen.
Sie fühlte sich allein, machtlos, wertlos und ausgeliefert – so wie heute.
Mit meiner Frage haben wir die ‚Zündschnur‘ finden können,
die das heutige Gefühl immer noch nährt und sie
in eine solch scheinbar aussichtslose Lage bringt.
Und jetzt?
Zunächst einmal kümmern wir uns um die ‚kleine‘ Melanie von damals und fragen das innere Kind, was ihr damals geholfen hätte.
Sie erzählt, dass sie sich gewünscht hätte,
dass ihre Mutter sich schützend vor sie gestellt hätte,
um die Strafe des Vaters in dieser extremen Form abzuwenden.
Diesen Wunsch erfüllen wir mithilfe ihrer Vorstellungskraft und versorgen das innere Kind mit Schutz, Verständnis und ganz viel Liebe.
Dies klingt beim Lesen vielleicht sehr einfach, ist aber sehr komplex,
immer individuell und braucht natürlich entsprechend
viel Zeit für die Heilung.
Wenige Wochen und drei Sitzungen später begegnet Melanie mir im Gespräch gelöster und ich frage sie, wie sie ihr Befinden wahrnimmt.
Sie erzählt mir, dass sie nun beobachten kann,
wie sich die unangenehmen Gefühle in ihr aufbauen,
wenn sie ihren Freizeitaktivitäten nicht nachgehen kann.
Sie identifiziert sich jedoch nicht mehr voll mit ihnen,
sondern nimmt sie wahr und kümmert sich dann um sich,
indem sie sich bewusst macht, dass die Vergangenheit vorbei ist
und sie heute sehr wohl frei entscheiden kann, was sie tun möchte.
Sie hat außerdem erkannt, dass ihr Glück nicht davon abhängig ist,
womit sie bisher ihre Freizeit verbracht hatte und
ob dass ihr jemand anderes ihre Freiheit gibt.
Vielmehr fühlt sie sich jetzt in ihrem Inneren freier und gestaltet ihre Wochenenden nun auf eine Weise, die ihr vorher nicht einmal in den Sinn gekommen wäre: Sie interessiert sich neuerdings für Heilkräuter und essbare Pflanzen, streift durch die Wälder in der Nähe ihres Wohnortes und beobachtet, wie die Natur ihre frischen, grünen Triebe zum Vorschein bringt, die sie bald pflücken und zu Tee verarbeiten,
oder als Nahrung zubereiten kann.
In die eigene Handlungsfähigkeit zu kommen,
sprengt die inneren Ketten und macht frei.
Wo fühlst DU Dich noch begrenzt?
Wann nimmst DU Dich zurück?
Welche Ketten fesseln Dich,
Du hast sie noch nicht einmal bemerkt?
Es gibt die Geschichte von dem Elefanten,
der an einen 30cm langen Pflock gekettet ist.
Mit Leichtigkeit könnte er diesen Pflock aus der Erde reißen,
weglaufen und seine Freiheit genießen.
Warum jedoch tut er es nicht?
Als er noch viel kleiner war, hat er getobt, gezerrt und verzweifelt
alles versucht, um freizukommen, aber er schaffte es einfach nicht.
So gab er auf und fügte sich in sein Schicksal.
Bis heute!
Was sind DEINE Ketten,
die Du heute mit Leichtigkeit sprengen könntest?
Bitte kümmere Dich um sie,
denn unsere Welt braucht freie und souveräne Menschen!
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denn dort gebe ich täglich Impulse,
wie Du gut durch diesen Wandel gehen kannst: